Zu kalt, zu warm, zu nass, zu trocken… Wetter, Wetter, Wetter!

„Wann wird’s mal wieder richtig Sommer, ein Sommer wie er früher einmal war…“ so, jetzt haben wir alle einen Ohrwurm. Aber dieser alte Gassenhauer von Rudi Carrel wurde in den letzten Wochen von einigen Redaktionen in der Berichterstattung über das zu kalten Frühjahr aus der Mottenkiste geholt.

Und wir kennen die Diskussionen, das Frühjahr zu kalt oder zu nass. Jetzt wird es endlich warm und viele, insbesondere die Touristiker, freuen sich. Aber in der Landwirtschaft schaut man sorgenvoll auf die Felder. Der Weizen fängt an sich zu rollen und die kleinen Maispflanzen brauchen dringend Wasser. Schaut man aber auf die Wetterprognose sieht man Sonne und Wind. Diese Kombination braucht der Getreidebauer aber erst im Juli und August, um das Korn trocken einfahren zu können. Da darf es dann wiederum nicht regnen… Und die breite Öffentlichkeit stöhnt, da man es den Bäuerinnen und Bauern ja scheinbar niemals Recht machen kann.

Aber stimmt das wirklich? Fakt ist, dass kein anderer Beruf so mit dem Wetter verknüpft und so von Witterungsbedingungen abhängig ist, wie die Landwirtschaft. Das Wetter beeinflusst alles, den Tages- und Jahresablauf, die Wirtschaftsweise, die Sortenwahl. Das war schon immer so, was man auch an den vielen Bauernregeln oder dem 100-jährigem Kalender sieht. Und es gab auch immer Gründe über das Wetter zu meckern und zu klagen.

Auch hat es schon immer mal wieder Wetterextreme, wie Starkregenereignisse, Stürme und lange Dürreperioden gegeben. Aber die Häufung dieser Ereignisse im letzten Jahrzehnt müssten auch den letzten Zweifler nachdenklich werden lassen.

Und daher ist, neben den globalen Fragen zur Vermeidung des Klimawandels, auch die Frage der Klimaanpassung auf den Betrieben eine sehr relevante. Wie können die Betriebe auf längere Trockenperioden im Frühjahr reagieren? Welche Sorten sind geeignet? Wie vertragen sich gesunkene Grundwasserspiegel mit Beregnung? Wie wirkt sich ein nasser Herbst auf Ernte und Aussaat aus?

Vor diesen und vielen weiteren Fragen stehen die Betriebe und auch auf diesem Gebiet muss weitergedacht, weitergeforscht und weitergehandelt werden.

Und wer die Hoffnung auf Regen verloren hat, dem sei gesagt, dass in einer Woche die Kieler Woche beginnt und das war schon immer ein Garant für Regen.

Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/sonne-himmel-blau-sonnenlicht-3588618/

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